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Houston! Houston! Ich habe ein Problem! - Sorgenvolle Grübeleien auflösen

Die Vergangenheit hat eine Menge zu bieten, was schief gelaufen ist oder was du verpasst hast? Die Sorgen über die Zukunft schnappen wie ein angriffslustiges Tier nach dir, welches versucht, überall seine scharfen Zähne in dich zu schlagen? Oder ist dieser Tag einfach nur nervig und es liegt zu viel/ zu wenig/ das Falsche an? Du hast eine sehr unangenehme und beängstigende Situation vor dir? Grübelst du immer wieder über eine Sache nach?

 

Dann möchte ich dir heute zwei Methoden vorstellen, wie du deine stressenden Gedanken loswerden kannst.

 

1. Als Erstes lege ich dir eine einzige und sehr wichtige Frage ans Herz, die ganz viel Stress aus deiner Situation nehmen kann.

 

Die Frage lautet: Habe ich JETZT ein Problem?

 

Wichtig ist, dass du dich wirklich damit beschäftigst, ob du JETZT ein Problem hast.

Nicht in dreißig Minuten oder einem halben Jahr.

Nicht vor fünf Minuten oder fünf Wochen.

 

Genau JETZT!

 

Atme einmal tief durch, horche in deinen Körper hinein, mach ein kleines Checkup deiner Körperteile: Zehen, Füße, Beine, Po, Bauch, Brust, Rücken, Nacken und Schultern, wandere über deinen Kopf in dein Gesicht und fühle in deine Stirn, deine Wangen, deine Kiefermuskulatur hinein. Das muss gar nicht lange dauern.

Und dann frage dich: 

 

Habe ich JETZT ein Problem? 

 

Wenn Ja, weil ein maskierter Mann dich grade mit einer Pistole bedroht, dann bist du zu recht gestresst und wirst auch kaum auf die Idee kommen tief zu atmen und gedanklich in deinen Körper zu gehen. 

Wahrscheinlich wirst du dir in so einem Moment diese Frage auch nicht stellen, sondern fieberhaft nach einer Lösung suchen, wie du dich jetzt am besten verhalten solltest. 

 

Damit HÄTTEST du dann zwar ein Problem, würdest aber nicht darüber nachgrübeln.

 

Wenn du allerdings nur über ein Problem nachgrübelst, kannst du mit der Frage:

Habe ich jetzt ein Problem? aufdecken, dass du JETZT grade eigentlich KEIN Problem hast.

 

Und fast immer grübeln wir nur über ein Problem nach, statt grade wirklich eins zu haben.

 

Ich erkläre dies mal an einem konkreten Beispiel:

 

Du sitzt im Wartezimmer beim Zahnarzt und hast in 15 Minuten eine möglicherweise schmerzhafte Behandlung vor dir.

Wenn du dich jetzt fragst: Habe ich jetzt ein Problem? Müsstest du mit Nein antworten. Noch sitzt du ja sicher in einem anderen Raum, du siehst deinen Zahnarzt noch nicht mal. 

Du weißt auch nicht mit Bestimmtheit, was genau in 15 Minuten passieren wird. 

 

Vielleicht kracht in zehn Minuten ein Meteorit aufs Haus? Vielleicht hat in fünf Minuten dein Zahnarzt einen Herzinfarkt und die Behandlung wird abgeblasen? 

In Wahrheit weißt du nicht sicher, was in 15 Minuten passieren wird. 

 

Vielleicht wirst du in 15 Minuten feststellen, dass die Behandlung nicht mal annähernd so schlimm ist wie gedacht und du nur noch kurze Zeit davon entfernt bist, Erleichterung zu verspüren, dass es vorbei ist und du beschwerdefrei bist?

Was ist der Sinn darin, sich die nächsten 15 Minuten mit sorgenden Grübeleien zu plagen?

 

Also konzentriere dich auf: Habe ich JETZT ein Problem? Wie geht es mir JETZT? Statt: Wie wird es mir vielleicht dann gehen?

 

2. Die zweite Methode, um den gedanklichen Stress in den Griff zu bekommen, geht so:

 

Wenn deine Gedanken immer wieder in den Sorgenbereich huschen und da aufgeschreckt hin und herwuseln, dann versuche, dich daneben zu stellen und deine Gedanken zu beobachten. So wie du im Zoo Tiere beobachten würdest. Von welcher Art sind sie? Wo laufen sie hin? Kommen noch weitere dazu?

Je gespannter du vor deinem Gedankenkäfig stehst und beobachtest, desto mehr wirst du feststellen, dass sich deine Gedanken verkriechen und du sie nach kurzer Zeit nicht mehr finden kannst.

 

Probiere das jetzt einfach mal aus: Versuche, deine Gedanken zu beobachten. 

 

Plötzlich sind sie sehr scheue Wesen, nicht wahr?

 

Mit diesen beiden Methoden kannst du sorgende Gedanken und stressauslösende Grübeleien auflösen, weil sie zwar aus der Vergangenheit kommen oder sich um die Zukunft drehen, aber mit der Gegenwart, die dir jetzt grade widerfährt, gar nichts zu tun haben.  

 

Das klappt bestimmt nicht beim ersten oder zweiten oder fünften Mal. Aber je öfter du es übst, desto leichter wird es dir fallen. Sei gut zu dir und tue DIR den Gefallen und gib dir eine Chance!