Du hörst einem Comedian zu, der einen eher müden Scherz macht. Aber dann fängt jemand im Publikum an zu lachen und kriegt sich gar nicht mehr ein. Du hörst das und musst irgendwann schmunzeln, vielleicht sogar mit lachen.
Ist dir das schon mal passiert?
Dann hast du schon mal funktionierende Spiegelneuronen und das ist eine gute Nachricht!
Lächeln und Lachen sind so wichtige soziale Komponenten, dass sie uns angeboren sind. Schon ungeborene und auch blind geborene Babys lächeln.
Und das ist richtig schlau eingerichtet. Ein Baby zu versorgen kann zwischendurch unglaublich anstrengend sein. Wenn man dann aber vom ihm angelächelt wird, ist das zauberhaft und belohnt einen für all die Mühen.
Beim Lächeln und Lachen senkt sich unser Stresslevel augenblicklich.
Nicht nur gefühlt, es tut sich etwas in unserem Körper, wenn wir lachen:
(Jetzt mal mit vollem wissenschaftlichen Ernst!)
Die Konzentration der beiden Stresshormone Adrenalin, im Nebennierenmark gebildet, und Cortisol, in der Nebennierenrinde produziert, nimmt ab.
Außerdem nimmt beim Lachen unsere Aufmerksamkeit im präfrontalen Cortex zu und unser Schmerzempfinden im Hypothalamus lässt nach. Angstempfindungen im limbischen System werden gedämpft.
Also: Lachen fühlt sich nicht nur gut an, sondern ist quasi ein tolles Medikament ohne Nebenwirkung außer eben guter Laune, kostet nichts und ist im Prinzip jederzeit verfügbar.
Lächeln ist also angeboren, wird danach aber durch die Umwelt gefördert oder eben auch nicht.
Blind geborene Babys lächeln in ihrem späteren Leben nicht mehr als am Anfang, sehende Babys lächeln und lachen immer öfter und setzen dies auch gezielt ein, und giggeln sich durch ihre Kindheit.
Während ein Kind durchschnittlich um die 400 mal am Tag lacht, tun dies Erwachsene nur noch ungefähr 15 mal.
Damit aber genug der schnöden Fakten.
Wenn wir jemanden anlächeln, wenn wir an ihm vorbeigehen, geht es diesem Menschen danach besser. Und uns auch. Weil, wenn wir lächeln, unser Gehirn weiß, dass es sich entspannen kann.
Also nutz dieses Wissen.
Jeder lächelt ein Baby an, wenn es einen anlächelt. Wir lächeln überhaupt alles an, was wir niedlich finden.
Und das ist genau richtig so und tut letztendlich auch uns selber gut.
Aber warum lächeln wir nicht öfter auch mal jemanden an, der nicht mehr so knuffig ist? Alte Menschen werden nicht mehr so oft angelächelt und sie könnten das auch gut gebrauchen.
Jeder kann das gut gebrauchen!
Du kannst das gut gebrauchen!
Aber leider ist grade keiner da, der das tun könnte? Stimmt nicht, du bist ja da.
Wenn du mindestens 90 Sekunden (stell dir die Uhr, das ist viel länger als du vermutest) lächelst, Mundwinkel nach oben, Augen zusammen, das volle Programm! dann reagiert dein Gehirn darauf und es geht dir so gut, als ob du richtig gelächelt hättest.
Lachen allein hinzubekommen geht auch, aber das ist etwas schwieriger. Am besten ist es, du siehst und hörst dir etwas an, bei dem andere herzlich lachen. Denn schon das Geräusch reicht aus, dass wir mit lachen.
Finde das Lach- Geräusch, welches für dich unwiderstehlich ist. Ganz besonders, wenn es dir nicht so gut geht.
Ich weiß nicht, ob Lachen die beste Medizin ist.
Aber es ist auf jeden Fall eine sehr gute.