Natürlich weißt du, was dich unglücklich macht in dem Moment, in dem es passiert. Wenn du aber etwas professioneller vorgehen möchtest, um dich auch wirklich umfassend unglücklich zu machen, habe ich hier ein paar Tipps, vielleicht erkennst du bei der Aufzählung, dass du das schon ganz unbewusst fleißig praktizierst. Dann kannst du überlegen, ob du diese Techniken noch etwas verfeinern möchtest oder sogar noch eine Schippe drauflegen kannst. Wahrscheinlich schöpfst du dein volles Potential noch nicht aus.
Hier also die besten Möglichkeiten, sich wirklich nachhaltig unglücklich zu machen:
1. Vergleiche dich immerzu mit Menschen, denen es besser geht als dir! Dir geht es eigentlich relativ gut? Du hast ein Dach über dem Kopf, genug zu essen, ein nettes soziales Umfeld und kannst es dir leisten, in den Urlaub zu fahren? Hmmm, du findest garantiert jemanden, dem es besser geht, der noch mehr hat und sich längere und tollere Urlaubsreisen leisten kann!
Irgendwo auf der Welt sieht jemand besser aus als du, finde diese Person und vergleiche dich ausführlich mit ihr in allen Details! Vergleiche "nach oben" machen uns immer unzufrieden und geben uns ein schlechtes Gefühl.
2. Mach dich ständig runter! Zähle dir immer und immer wieder deine ganzen Misserfolge und Ungeschicklichkeiten auf. Alles, wo du mal einen Fehler gemacht hast. Reib´ es dir wieder und wieder unter die Nase. Wann hast du die falschen Entscheidungen getroffen? Es reicht einfach nicht, sich nur einmal zu ärgern, bitte erinnere dich möglichst oft daran!
3. Gönne dir niemals Ruhe! Warum Pausen machen, wenn man noch etwas erledigen kann? Gib´ deinem Burn out eine faire Chance, denn das wird dich auf jeden Fall unglücklich machen!
4. Du hast meinen ersten Artikel über die fünf positiven Dinge, die man sich immer mal wieder in Erinnerung rufen sollte, gelesen? Vergiss ihn und konzentriere dich ab jetzt nur noch auf Negatives! Das fällt einem ohnehin viel leichter!
5. Bleibe möglichst passiv! Wenn du unter einer Situation leidest, dann mache nichts, um das zu ändern. Warte darauf, dass das jemand anderes für dich tut. Und schon hast du viel dafür getan, um unglücklich zu bleiben!
6. Du hast etwas vor, was dich glücklich machen würde? Hmmm, um dich trotzdem unglücklich zu machen, kannst du anfangen auf den richtigen Moment zu warten!!! Und dir immer, wenn er da zu sein scheint, aufzählen, warum es jetzt doch nicht so gut wäre und der richtige Moment noch kommen wird. Dann kannst du unglücklich bleiben!
7. Sei möglichst unfreundlich! Damit entschärfst du die freundlichen, glücklichen Menschen um dich herum, denn sie hören auf, so positiv zu sein und dich nachher noch mit guter Laune anzustecken, die bekanntermaßen zu einem glücklichen Gefühl führen kann! Mit diesem Punkt schaffst du es sogar, auch andere unglücklich zu machen!
8. Nimm alles und jeden für selbstverständlich! Erstens mögen es die Menschen nicht, wenn man ihren Einsatz für selbstverständlich hält und reagieren irgendwann sauer oder machen nichts mehr für dich und zweitens verhindert es, dass du für etwas dankbar bist und Dankbarkeit führt immer zu einem positiven Grundgefühl und verhindert dein Unglücklichsein!
9. Du hast ein paar Dinge, die dir Spaß machen? Hobbys, ein paar Lieblingsgerichte, Freunde, mit denen du dich gerne triffst?
Du merkst es schon: All das ist sofort von der To-Do-Liste zu streichen, denn sie stehen deinem Unglück im Weg!
10. Bestimmt findest du die Möglichkeit, noch ein paar Überstunden für Aufgaben zu finden, die dir jetzt grade total wichtig vorkommen, die aber in fünf Jahren keinen Menschen mehr interessieren werden, damit du möglichst wenig Zeit für deine Familie und Freunde und andere Glücksquellen findest! Bonuspunkt dabei: Du kannst dich später im Leben über die verpassten Chancen ärgern und das sorgt also auch für langfristiges Unglücklichsein können!
11. Pass darauf auf, dass du dich immer nach den Erwartungen anderer richtest!!! Mach dich nie frei von dem Erfolgsdruck deiner Eltern, wenn du solche Eltern hattest! Versuche immer erst herauszufinden, was andere von dir wollen, bevor du darüber nachdenkst, was du eigentlich willst oder gar noch, was dir gut tun würde! Nimm das bitte nicht ernst, weil dies dazu führen könnte, dass du doch zufrieden und glücklich mit dir wirst. Wenn grade niemand da ist, der Erwartungen an dich formuliert, stelle dir jemanden vor, der dich unter Druck setzt und negativ reagiert, wenn du dich dem entziehst. Das geht auch gut, um sein Leben nach den Erwartungen andere auszurichten!
12. Sei niemals hilfsbereit!!! Etwas für andere zu tun macht einen selbst glücklich. Also schadest du nicht nur anderen beim Unglücklichsein, sondern auch dir selber!
13. Wenn du es nicht lassen kannst und unbedingt doch etwas Schönes machen willst, dann plane dies bitte wenigstens in einer fernen Zukunft. Delegiere dein "Froh sein" immer auf später!
14. Überlege dir, wer dich alles glücklich machen soll! Verlange von anderen, dass sie dafür zuständig sind. Habe eine hohe Erwartungshaltung, was sie alles für dich tun sollen! Schon bist du deinem Unglück ein gutes Stück näher gekommen!
15. Nimm dir die Worte Buddhas zu Herzen: Besitz ist Last! Sieh zu, dass du deinen Besitz so vermehrst, dass die bloße Instandhaltung dich jeden Tag ordentlich stresst! Lass dich von deinem Besitz besitzen und schon hast du es geschafft, dass er dich nicht mehr glücklich machen kann!
16. Bitte zähle dir möglichst oft auf, wann du in der Vergangenheit unglücklich warst oder wann dir Ungerechtigkeiten widerfahren sind! Das sind wunderbare Unglücksquellen auch für die Gegenwart! So lässt du zu, dass das alles dich jetzt auch noch unglücklich machen kann!
17. Mach dich immer vom Urteil anderer abhängig. Bitte suche dir aber bewusst Menschen aus, die dich runtermachen wollen, sonst klappt das nicht so gut. Manchmal gerätst du nämlich auch an Leute, die dich aufbauen und ermuntern wollen. Breche den Kontakt zu ihnen bitte sofort ab, sonst mindern sie dein Unglück!
18. Lies schlechte Nachrichten immer wieder und wieder! Die Medien sind voll davon, da findest du auf jeden Fall zahlreiche Unglücksquellen! Nimm´ die Meldungen, die dich am meisten fertig machen und lies sie auf den verschiedensten Kanälen immer wieder durch. Unser Gefahrengehirn ordnet das nämlich so ein, dass da immer wieder was Neues passiert ist. Wenn du also zehnmal einen Artikel über einen grausamen Mord liest, hörst oder ansiehst, denkt dein Gehirn, dass zehn grausame Morde passiert sind und ist noch mehr im Ausnahmezustand. Natürlich sollst du dich informieren. Wenn du dabei aber auch was fürs Unglücklichsein tun willst, also noch mehr als die schlechte Nachricht dich ohnehin schon runterzieht, dann beschäftige dich richtig ausführlich damit!
19. Selbstverständlich solltest du dich auch nicht auf Freundschaften einlassen. Freunde machen einen glücklich, man hat Spaß daran, mit ihnen zusammen zu sein. Du findest bestimmt bei jedem
potentiellen Freund etwas, was dich an ihm stört- nimm das ernst!
20. Bewege dich möglichst wenig! Wenn wir uns bewegen, geht es unserem Organismus gut, wir nehmen Sauerstoff auf, unsere Körperhaltung verbessert sich…es gibt lauter positive Aspekte. Unterlasse
das! Nimm dir höchstens 100 Schritte am Tag vor!
Wenn du es gar nicht lassen kannst und Sport treiben musst, dann setze dich bitte wenigstens stets unter Druck dabei und nehme dir Aktivitäten vor, bei denen du schon schlechte Laune bekommst,
wenn du nur an sie denkst.
21. Bleib drinnen! Vermeide es konsequent, bei Tageslicht rauszugehen, denn dann sorgen sofort körpereigene Botenstoffe dafür, dass depressive Stimmungen gedämpft werden. Finde kreativ Gründe, warum du besser drinnen bleiben solltest! Vielleicht regnet es? Wenn nicht, dann gibt es ja die Möglichkeit, dass es regnen könnte! Gönne dir nicht das schöne Gefühl, dass du hättest, wenn du dann wieder nach Hause kommen würdest, in dem du gleich drinnen bleibst!
Wenn du das alles beherzigst und trotzdem noch ein glücklicher Mensch bist, nimmst du wahrscheinlich Drogen. Prima, Suchtmittel machen dich langfristig wirklich richtig unglücklich und deine Umgebung auch!
Wenn du aber lieber glücklich sein möchtest, kannst du jeden Punkt durchgehen und überlegen, wie das Gegenteil aussehen könnte...das wäre dann der einundzwanzigfache Weg zum Glück.
Aber das ist ja heute nicht Thema.