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Der Glückskuchen

Möchtest du das Rezept für den perfekten Glückskuchen kennenlernen?

 

Dann bist du hier genau richtig!!!

Wenn wir ganz analytisch vorgehen, können wir immer dann, wenn wir uns "glücklich" fühlen, einen veränderten Chemiecocktail in unserem Körper feststellen. Und interessanterweise ist Glück eben nicht Glück. Also rein biochemisch gesehen. 

 

Daher stelle ich dir mal die vier Stücken des Glückskuchens vor:

 

Das erste Stück: Das Entlastungsglück!

 

Das haben wir immer dann, wenn wir eine anstrengende Aufgabe erledigt haben. Sei es das sehr unordentliche Zimmer aufräumen und gründlich zu putzen, eine besondere sportliche Leistung, die uns wirklich herausgefordert hat, eine unangenehme Aufgabe, vor der wir uns gedrückt haben... wir haben es hinter uns gebracht und fühlen uns richtig gut und glücklich. Je schwieriger es war, um so mehr. 

Manche gönnen sie nie ein Stück davon, bleiben immer in ihrer Komfortzone und wenn du dazu gehörst, würde ich dir raten, dir mal dieses Stück vom Glückskuchen zu genehmigen, denn das gibt dir zusätzlich zu einem guten Gefühl auch Selbstvertrauen.

Wenn du dir Glück NUR so gönnst, würde ich dir aber raten, auch von den anderen Stücken zu probieren, denn irgendwann musst du immer größeren Herausforderungen nachjagen und wenn dein Körper da  dann nicht mehr mitspielt, wirst du kreuzunglücklich sein.

 

Das zweite Stück: Das Belohnungsglück!

 

Wir kaufen uns was, ein Kleidungsstück, ein neues Auto, ein Haus... Wir gönnen uns ein Stück richtigen Kuchen. MIT SAHNE. Wir buchen eine tolle Reise...Immer wenn wir uns etwas "gönnen" kommt der Dopaminpush und wir erleben ein fast schon rauschhaftes Glücksgefühl. Je größer die Anschaffung war, um so mehr. 

Leider wird im Körper Dopamin sehr schnell wieder abgebaut und dieses Glücksgefühl dauert nie lange. Das ist ganz normal. 

Wenn wir also unser Glück immer nur finden können, indem wir uns Belohnungsglück gönnen, werden wir immer wieder enttäuscht sein, wenn wir dauerhaftes Glück finden wollten, und das nächste suchen müssen. Was uns dann auch wieder langfristig enttäuschen wird.

Deswegen ist es nett, vom Lottogewinn zu träumen und was man sich dann alles kaufen will. Aber man sollte sich, wenn das richtige Los endlich unseres ist, nicht davon versprechen, dass wir dann endlich für immer glücklich sein können. Wie gesagt, dazu ist Dopamin nicht fähig.

Da sollten wir dann gucken, ob die anderen Stücke vom Glückskuchen nicht auch was für uns sind. 

Wenn wir uns aber damit schwer tun, uns etwas zu gönnen, dann kann ich nur sagen: Bitte, gönne dir hin und wieder ein Stück Belohnungsglück, hau kräftig rein und genieße es. Dieses Glücksgefühl mag flüchtig sein, aber es ist auch wunderschön in dem Moment, in dem man es hat.

 

Das dritte Stück: Das Zuwendungsglück!

 

Wenn wir mit Menschen, die wir sehr mögen und mit denen wir uns wohlfühlen, zusammen sind, schüttet unser Körper Oxytocin aus und wir fühlen uns glücklich und verbunden. Wenn junge Eltern mit ihren Babys kuscheln wird tonnenweise Oxytocin ausgeschüttet und sie fühlen sich sehr glücklich. Was für ein toller Trick der Natur, dafür zu sorgen, dass wir unseren hilfsbedürftigen Nachwuchs gerne und gut versorgen möchten. 

Aber wir brauchen kein Baby dafür, auch andere liebe Menschen oder mitunter auch Haustiere (sogar Stofftiere) können uns ein Stück vom Zuwendungskuchenstück genießen lassen. 

Nimm dir Zeit für das Zusammensein mit Menschen, die du magst und die dir gut tun! Das macht dich einfach glücklich, auch längerfristig. 

Aber das als einzige Glücksquelle zu nehmen, reicht nicht aus. Und setzt möglicherweise die Menschen, die dir das geben sollen, irgendwann total unter Druck. 

Nicht mal die verschmustesten Babys wollen immer kuscheln, sondern brauchen auch mal ihre Ruhe und wollen für sich sein. 

(Spätestens, wenn sie 18 sind... und um deine Kinder dann auch ziehen lassen zu können, solltest du dir rechtzeitig andere Glücksquellen erschließen.)

 

Das vierte Stück: Das Zufriedenheitsglück!

 

Oder auch das Glück des inneren Friedens. Das erleben wir dann, wenn wir grade vollkommen zufrieden mit dem sind, was grade ist. Das passiert uns manchmal an besonders schönen Orten in der Natur, wenn wir so richtig zur Ruhe kommen, wir schöne Musik hören, wir uns vollkommen entspannt fühlen. Das ist nicht so ein rauschhaftes Feuerwerks-Glück wie das Belohnungsglück. Das beim Zufriedenheitsglück ausgeschüttete Serotonin macht uns ganz entspannt zufrieden. 

Das ist ein Glückskuchenstück, welches wir uns viel zu selten gönnen und manche haben schon vergessen, wie sie es sich zubereiten können. Aber dieses Glück macht uns langfristig glücklich und beschützt uns vor Depressionen. 

Wenn wir allerdings nur noch meditierend uns von der Welt abwenden, werden wir vielleicht feststellen, dass uns da noch was fehlt, dass das Leben noch mehr zu bieten hat. 

 

Und so ist es. 

 

Jedes Glückskuchenstück hat seine Berechtigung und nur wenn wir uns immer mal wieder ein Stück von jedem nehmen, wird das Ganze eine runde Sache und wir sind vollkommen glücklich und schöpfen alle Möglichkeiten aus. 

 

Überlege, von welchem Stück du am häufigsten etwas isst und von welchem am wenigsten. Vielleicht kannst du das ja demnächst auch mal probieren? Guten Appetit!