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Gelassenheit oder Gleichgültigkeit?

Gelassen sein ist etwas wunderbares. Gelassen sein können macht das Leben viel stressfreier. Aber öfter begegnen mir Menschen, die Gelassenheit mit Gleichgültigkeit verwechseln. 

 

Und das ist etwas völlig anderes. 

 

Ich erkläre es mal an einem kleinen Beispiel: Ich würde allen Eltern wünschen, dass sie gelassen mit ihren Kinder umgehen können, aber es wäre furchtbar, wenn sie ihnen gegenüber gleichgültig wären. Weil das bedeuten würde, dass sie sich überhaupt nicht für ihre Kinder interessieren und das wäre schrecklich. 

Wenn sie aber gelassen reagieren, sind sie emotional durchaus engagiert, lassen sich aber nicht so schnell aus der Ruhe bringen...und das wiederum ist etwas sehr wertvolles. 

 

Also, wenn du merkst, dass dich einige Dinge, Situationen und Menschen nicht mehr so interessieren, überlege gut und selbstkritisch, ob du gelassener geworden bist oder innerlich abgestorben, sprich: gleichgültig, was eher auf ein inneres Ausgebrannt sein hindeutet und nicht gut für dich ist.

 

Wenn du gleichgültig bist, ist dir einfach alles egal. Klingt vielleicht erstmal gut, ist aber gekoppelt damit, dass du aufgibst und sehr gefühlsreduziert wirst. Du hast dann also das Gefühlserleben deines Sofakissens. Es schalten sich auch die schönen und positiven Gefühle ab. 

 

Gelassenheit bedeutet, dass du alle Emotionen erleben und spüren kannst, dich aber über die Ärgernisse, die dir ständig begegnen, nicht weiter aufregst. 

 

Was kann man also tun, um gelassener zu werden? 

 

Hier ein 15 Tipps zu mehr Gelassenheit:

 

Wenn du dich bisher immer über jedes Ärgernis wie verrückt aufgeregt hast, laut geworden bist und anderen die Schuld gegeben hast, lässt du dieses Verhaltensmuster nicht so einfach hinter dir, nur weil du jetzt grade beschlossen hast, ab jetzt tiefenentspannt zu sein. ABER es ist möglich, viel gelassener zu werden. 

 

Hier fünfzehn Hinweise, wie du dich zu einem viel entspannteren Zustand bringen kannst, du musst nicht alles machen, wenn du EINE Sache findest und sagst: Ach, das probiere ich mal aus und es gelingt dir, hast du schon einen riesigen Schritt getan!

Nimm diese Auswahl wie das Angebot in einem Laden, du darfst alles mitnehmen, oder auch nur ein oder zwei Sachen - oder auch gar nichts, wenn es dir nicht zusagt. Das ist alles ok.

 

1. Mach dir erstmal klar, dass Dauerstress Gift für deine Gesundheit ist. Und glücklich fühlst du dich auch nicht, wenn du bei jeder Gelegenheit wie Rumpelstilzchen herumtobst.

 

2. Den Weg zur Gelassenheit kannst du mit ein paar Schritten beschreiten. Wenn dich zum Beispiel jemand fast über den Haufen fährt und du richtig gestresst bist, kannst du einmal tief atmen und denken: "Gut, dass ich unverletzt bin!" Du richtest deine Gedanken auf das, was grade an der Situation gut ist, und dass du unverletzt bist, ist MEGAGUT!

 

3. Wenn du dich ärgerst: Friere die Situation kurz ein! Sage laut STOPP!!! und lass nicht zu, dass deine Gedanken weiter wie verrückt durch deinen Kopf toben. Und dann nimm Abstand zu den wildesten Gedanken...Gedanken schießen uns ständig durch den Kopf, sie kommen-- und sie gehen auch wieder. Lass sie gehen und denke mal bewusst an ein paar schöne Dinge. An die Serie, die du heute weiter gucken möchtest, was du als nächstes Gutes essen willst, vielleicht an die nächste Reise oder den nächsten Besuch ( wenn es grade Besucher sind, die dich tierisch stressen, freue dich schon auf den Moment, an dem sie wieder gehen!)

 

4. Dann: AUSATMEN und SCHULTERN RUNTER!!!! Bewusst ausatmen und die Schultern fallen lassen sorgen mit minimalen Aufwand dafür, dass es dir sofort etwas besser geht und du deinen Körper schon ein bisschen entspannst. 

 

5. Vielleicht zählst du dann noch innerlich (oder auch laut) bis zehn.

 

6. Danach mach dir klar: Die Aufregung lohnt sich nicht!

Oder bedroht jemand JETZT grade dein Leben? (Wenn ja, dann darfst du ausflippen!)

Kannst du das, was passiert ist, rückgängig machen? (Das können wir nicht, da Zeitreisen ja noch nicht erfunden sind). Also nützt es nun auch nichts mehr, sich aufzuregen. 

 

7. Sorge gut für dich! Wenn eine soziale Situation stressig wird, sind alle gestresst, was das Mitgefühl für andere minimiert und vielleicht hat dich niemand mehr auf dem Sender. Also um so wichtiger, dass DU auf dich aufpasst.

 

8. Nimm dir Pausen! Unterschätze niemals, wie wichtig richtige Pausen für eine gelassenere Grundhaltung sind! Das Gehirn braucht zwischendurch die Ablenkung, sonst bleibt es nicht leistungsfähig und alles ist viel anstrengender und das stresst enorm.

 

9. Wenn andere anfangen, dich zu nerven, zieh dich rechtzeitig zurück!

Andere haben nicht die Aufgabe, für dich zu sorgen, das musst du tun! Nur du selber kannst es schaffen, gelassener zu werden. Wenn dich kleine Kinder stressen, übernimm DU die Verantwortung für die Situation, sorge kurz für eine Auszeit, in der du dich wieder sammeln und die Stressspirale unterbrechen kannst - bevor du ausflippst

 

10. Verabschiede dich vom Perfektionismus. Perfektionismus ist ein GelassenheitsKILLER!

Gut genug reicht meistens! (Bitte, wenn du Chirurg oder Pilot bist: Sei bitte weiterhin perfektionistisch, ja?)

 

11. Aber ansonsten: Akzeptiere Fehler! Bei dir und bei anderen!!! Fehler machen ist etwas, was passiert. Wenn du dich darüber aufregst, machst du es nur schlimmer.

 

12. Wenn dich jemand provoziert, ist es immer noch deine Entscheidung, wie du darauf reagierst. Genau, zum "Gelassen bleiben" gehört immer eine große Portion "Ignorieren können".

 

13. Sehr hilfreich ist die Frage: Wird dich das in einem Jahr noch stressen?

Nein? Dann brauchst du dich jetzt auch nicht aufzuregen, oder? Wahrscheinlich weißt du schon in drei Stunden nicht mehr, dass du grade so lange an der Warteschlange an der Kasse anstehen musstest. Und in einem Jahr hast du das ganz bestimmt vergessen. Warum solltest du dir jetzt deswegen also so viel Lebensfreude nehmen und dich ärgern? Probiere es aus, frag dich das nächste Mal: Wird mich das in einem Jahr auch noch stressen? 

Wenn es darum geht, für eine wichtige Prüfung zu lernen, dann kann es sein, dass dich dieses Ereignis, wenn es schief geht, in einem Jahr noch beschäftigt. Aber nicht, weil du an einer Supermarktkasse anstehen musst. Und das kommt wesentlich häufiger vor als eine alles entscheidende Prüfungssituation.

 

14. HUMOR! Wenn du über die Situation lachen kannst, hast du schon gewonnen! Stell dir vor, dass du in einer Sitcom mitspielst. Die lustigsten Situation sind die, wo alles schief geht. Wenn du gestresst bist, verlierst du deine Fähigkeit zum Humor und das wiederum verschärft die Situation. Versuche das zu durchbrechen. Leihe dir Fremdhumor. Guck dir irgendwas für dich Lustiges im Internet an. Das geht auch.

 

15. Sei dankbar! Wenn du dankbar bist, legst du deinen Fokus auf das Positive. Du kannst nicht dankbar sein UND dich aufregen.

Gelassen zu bleiben ist ein Zeichen von enormer mentaler Stärke, nicht von Schwäche.

Sei stark!!!!