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Traumatisierungen verhindern, erste Hilfe- Tipps

Du hast grade etwas richtig Schreckliches erlebt? Bist noch richtig unter Schock? Jetzt in den nächsten Tagen in einer Ausnahmesituation zu sein, ist komplett normal. In den meisten Fällen verarbeitet dein Gehirn das Ganze nach und nach. 

Hinweis: Wenn du nach ungefähr zwölf Wochen immer noch heftig auf das Thema, und alles was damit verbunden ist, reagierst und es sogar noch schlimmer wird, suche bitte sofort professionelle Hilfe durch einen Traumatherapeuten auf!

 

Aber ein traumatisches Ereignis zu erleben heißt überhaupt nicht, dass man später auch eine posttraumatische Belastungsstörung entwickelt. In sehr vielen Fällen kann unser Gehirn das mit der Zeit verarbeiten, das Geschehen verblasst, kann manchmal noch wieder auftauchen, aber nach und nach merken wir, dass wir nun schon eine Weile gar nicht mehr dran gedacht haben.

 

Was du aber sofort tun kannst, um deinem Gehirn zu helfen, ist folgendes:

 

> Nicht zum schlafen zwingen!

Unser Gehirn LERNT nämlich im Schlaf, es verfestigt dann Wissen, was normalerweise gut ist. Wenn du aufgewühlt bist und nicht schlafen kannst, dann versucht das Gehirn, die Erinnerung an das Geschehen sich gar nicht erst verfestigen zu lassen. Es möchte nicht, dass das Ganze zu starke Spuren in dir hinterlässt. 

Wenn du allerdings todmüde bist und schlafen kannst, ist das nicht das Problem. Jedes Gehirn hat seinen eigenen Weg zur Heilung, dann ist Ruhe grade nötiger.

Ansonsten kann es günstiger sein, sich abzulenken.

 

>  Direkt nach einem traumatischen Ereignis ist des wichtig, dass du noch NICHT direkt viel darüber redest. Sonst brennt sich das Ganze verstärkt ins Gedächtnis. (Auch hier wieder die Ausnahme, wenn du von selbst den starken Drang hast und die Worte aus dir heraussprudeln, dann ist das ok so.) Alle möglichen Leuten werden dich vielleicht bedrängen, ihnen zu erzählen, was los ist und wollen helfen. Vertröste sie.

 

> Nach ca 48 Stunden kann es dann nämlich wichtig und hilfreich sein, das Ganze jemanden zu erzählen. Dann vielleicht auch wieder und wieder. Das sollten die anderen auch wissen, damit sie sich keine Sorgen machen. Das ist in Ordnung. und hilft dir.

 

> Sehr gute Übung zur Verhinderung von Traumata:

 

Gehe spazieren, denke intensiv über das Geschehe nach und lass dabei gleichzeitig deinen Blick immer hierhin und dorthin and dann wieder nach oben und zur Seite und woanders schweifen. 

Während du über das Ereignis nachdenkst.

Das ist wahrsinnig anstrengend, aber halte das beides zusammen möglichst lange aus.

Die Überforderung sorgt dafür, dass das Gehirn die belastenden Eindrücke verblassen lässt. Du wirst feststellen dass es fürs Gehirn irgendwann zu anstrengend sein wird, sich weiter so stark an das Geschehene zu erinnern und gleichzeitig die Bewegung von Blättern in Baum usw zu verarbeiten